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Besuch

Javier Cuestas-Caza (EPN, Ecuador) zu Besuch im Arnold-Bergstraesser-Institut

Christina Espinosa, Fabricio Rodríguez, Javier Cuestas-Caza

Cristina Espinosa, Fabricio Rodríguez & Javier Cuestas-Caza in Freiburg.

Javier Cuestas-Caza, renommierter Wissenschaftler an der Escuela Politécnica Nacional (EPN) in Ecuador, kam vom 23. Mai bis 1. Juni zu Besuch ans Arnold-Bergstraesser-Institut. Zusammen mit seinem Kollegen und Koautor Fabricio Rodríguez nutze er diese Zeit, um kollaborative Forschung an der Schnittstelle von Wissenschafts- und Technikforschung, Governance und Vorstellungen von Wohlbefinden aus den Anden- und Amazonasregionen zu diskutieren. Fabricio verfasste 2022 eine Rezension von Javiers Arbeit für den ALMA Reviews Blog des ABI. Dieser Blog beinhaltet Rezensionen zu Arbeiten von inspierenden Kolleg*innen in und aus dem Globalen Süden, die als Anregung für Forschende des ABI dienen. Der Blog trägt dazu bei, Beziehungen und einen kollegialen Austausch aufzubauen.

Teil des Besuchs im Mai war ein Gespräch mit Cristina Espinosa vom Lehrstuhls für Sustainability Governance der Universität Freiburg. Javier, Cristina und Fabricio kommen aus Ecuador und teilen ihr Interesse an der politischen konzeptuellen Entwicklung und der Implementation von Plurinationalität, Rechten der Natur und postwestlichen Alternativen zu „Entwicklung“ in und aus Südamerika. Sie diskutierten, was das Konzept des Sumak Kawsay (Kichwa für „gutes Leben”) für aktuelle Debatten um den Entwicklungsbegriff, Konflikte um natürliche Ressourcen und postkoloniale Praktiken bedeutet. Diese Frage wird zum Teil in einem aktuellen Artikel behandelt, den Javier und Fabricio gemeinsam mit Lucía Toledo (EPN, Ecuador) in Forest Policy and Economics veröffentlicht haben: „Transcultural bioeconomy governance in a plurinational state: Sumak Kawsay and bio-based production in two Kichwa territories of Ecuador“.

Das Treffen in Freiburg stellte für das ABI eine einzigartige Gelegenheit dar, den akademischen Austausch und interdisziplinäre Forschung mit Kolleg*innen aus Ecuador zu vertiefen. Der Anlass verdeutlicht, welche Bedeutung reziproken Beziehungen zukommt, um über geographische und disziplinäre Grenzen hinweg wichtige Themen aufzugreifen und innovative Forschung zu produzieren.

Expert:innen aus Burkina Faso, Mali und Tschad zu Gesprächen am ABI

Gruppenbild der ABI und Cariatas-Delegationen vor dem Institut.
© ABI

Am 22. April 2024 empfingen Helga Dickow und Fabricio Rodríguez eine internationale Delegation von Expert*innen und Fachkräften der humanitären Hilfe am ABI. Anwesend waren unter anderem Abbé Constantin Sere, Leiter der Caritas in Burkina Faso, Baba Diarra, Leiter der Partnerorganisation ENDA Mali sowie Thomas Alyo, Fachkraft der Caritas im Tschad. Die Delegation wurde von Volker Gerdersmeier, Philipp Lang und Lisa Skender von der Caritas International in Freiburg begleitet. 

Im Zentrum des Austauschs stand die Einschätzung der politischen Situation und der Sicherheitslage in unterschiedlichen Gebieten im Sahel. Darüber hinaus wurden sowohl die „Lokalisierung“  der deutschen als auch der europäischen humanitären Hilfe thematisiert. Der Austausch diente der Vorbereitung eines Policy Papers des Projekts „Postcolonial Hierarchies in Peace and Conflict“. Elemente aus diesen Gesprächen sollen Eingang in das Policy Paper finden.