Beruhend auf der Beobachtung, dass Hochschulbildung selten ein unpolitischer Raum ist und "jede Ansicht eine Ansicht von irgendwoher" ist, untersucht "Knowledge Production" unter Refexion der trennenden Konstruktionen des „Nahen Ostens und Nordafrikas“ (MENA) und „Europa“, wie Wissen über diese Regionen an Hochschuleinrichtungen produziert wird: Wie wird Europa an den Universitäten der MENA-Länder gelehrt und studiert? Wie wird Wissen über die MENA-Länder in Europa produziert?
Gegenstand der wissenschaftlichen Analysen sind u.a. die historischen Entwicklungen der französischen, deutschen und italienischen Wissenschaft über die MENA-Länder. Die Fallbeispiele Malta, Palästina und Türkei bieten mit ihren jeweiligen Grenzsituationen besonders interessante Fallstudien. Die Untersuchung der Einflüsse der Geschlechterfrage, der Covid-19-Pandemie und Think Tanks auf die Wissensproduktion adressieren daüber hinaus eine übergreifende Dimension.
Das neue Buch von Jan Völkel betrachtet die Wissensproduktion an Hochschulen der MENA-Länder und Europa vielmehr zusammen, nicht voneinander getrennt. Das Beleuchten der gegenseitigen Wissenschaft über "Europa" und/oder "die MENA-Länder" eröffnet eine Banbreite an Möglichkeiten, die Visionen der sogenannten traditionellen Orientalist*innen zu verdrängen.
Michael Robbins, Projektleiter beim "Arab Barometer", rezitiert: "Dieses Buch befasst sich mit einer der Schlüsselfragen unserer Zeit - wie die Forschung über die MENA-Länder und Europa von den unterschiedlichen Perspektiven der Bildungstraditionen in einer Reihe von Ländern beeinflusst wurde".
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